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  • melvina80

Selbsthilfe bei einer Winterdepression

Aktualisiert: 12. Juni 2023

In den dunklen Wintermonaten ist es verständlich, dass man sich Gedanken über die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden macht. Manche Menschen leiden im Winter an einer Art von Depression, die zu den saisonal abhängigen Depression (SAD) gehört. In diesem Artikel wird erklärt, was das ist und was man dagegen tun kann.


Was ist ein Winterdepression?

Die Winterdepression gehört zu den saisonal abhängigen Depressionen (engl. Seasonal Affective Disorder, SAD). Diese Störungen - dazu gehören auch die Frühjahrsmüdigkeit und die weniger bekannte Sommerdepression - treten in der Regel immer zur gleichen Jahreszeit auf. Man geht davon aus, dass die Veränderungen im Herbst und Winter, zum Beispiel die geringere Anzahl von Tageslichtstunden, sich negativ auf die Stimmung auswirken können. Die dunkleren Tage können die innere "Uhr" des Körpers durcheinander bringen und die Teile des Gehirns beeinträchtigen, die stimmungsregulierende Hormone wie Serotonin und Melatonin produzieren.


Typische Symptome

Zu den Hauptsymptomen von SAD gehören:


  • Probleme beim Aufwachen und mehr Schlaf als gewöhnlich

  • Müdigkeit und Lethargie

  • Heißhunger auf Fett, Zucker und Kohlenhydrate

  • Gewichtszunahme

  • Keine Lust, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben

  • Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Stimmungstiefs

  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen

  • Nachlassendes Interesse an Sex

  • Schweregefühl, Trägheit und langsame Bewegungen

  • Gefühle der Hilflosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken


Die Symptome bessern sich häufig in den Frühlings- und Sommermonaten.


Behandlung der Winterdepression

Es ist noch nicht ganz klar, was bei einer Winterdepression passiert. Es muss noch mehr geforscht werden, damit Ärzte den Betroffenen die bestmögliche Behandlung zukommen lassen können. Manche Menschen finden, dass eine Lichttherapie hilft, ihre Symptome zu lindern. Dabei wird ein künstlicher Lichtkasten verwendet, um die Wirkung des Sonnenlichts in den dunklen Wintermonaten nachzuahmen. Man kann solche Kästen oder Lampen kaufen, sollte sich aber vorher von einem Arzt beraten lassen. Andere Behandlungsmöglichkeiten für die Winterdepression sind die gleichen wie bei anderen Formen der Depression, zum Beispiel kognitive Verhaltenstherapie und Antidepressiva.


Selbsthilfe bei einer Winterdepression

Es gibt einige Dinge, die man selbst ausprobieren kann, um die Symptome einer Winterdepression zu lindern. Auch jenen, die nicht an einer Winterdepression leiden, können diese Tipps helfen, sich in den Wintermonaten zu schonen. Hier sind sechs einfache Ideen, die den Umgang dem saisonalen Stimmungstief erleichtern:


  1. Bei Tageslicht nach draußen gehen: Wenn sich der Rückgang der Tageslichtstunden auf die Stimmung auswirkt, sollte man versuchen, das Beste daraus zu machen und nach Möglichkeit nach draußen zu gehen. Selbst ein bewölkter Tag versorgt den Körper mit dem Licht, nach dem er sich sehnt. Egal, ob man deshalb morgens als Erstes aufstehen oder die Mittagspause damit verbringt: Sich warm anzuziehen und hinaus in die Natur zu gehen, lohnt sich immer.

  2. Das Licht hereinlassen: Wer in geschlossenen Räumen arbeitet, sollte versuchen, so viel Sonnenlicht wie möglich in die Arbeitsumgebung zu lassen. Dazu kann man zum Beispiel Vorhänge oder Jalousien öffnen und sich an ein Fenster setzen. Man kann nicht nur für eine helle Umgebung sorgen, sondern auch versuchen, die Außenwelt mit einigen Zimmerpflanzen ins Haus zu holen, damit man sich der Natur ein wenig näher fühlt.

  3. Gesunde Ernährung: Es ist wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, um sicherzustellen, dass das Gehirn alles bekommt, was es braucht, um richtig zu funktionieren. Es ist hilfreich, über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu essen viel Wasser zu trinken, um das Gehirn mit Energie und Flüssigkeit zu versorgen. Vermeiden sollte man den Genuss von Alkohol, denn er kann dazu führen, dass man sich schlechter fühlt.

  4. Bewegung: Regelmäßige körperliche Betätigung kann bei schlechter Stimmung helfen und auch die körperliche Gesundheit verbessern. Viele Ärzte empfehlen Bewegung bei Depressionen, weil sie das psychische Wohlbefinden fördert. Bewegung kann auch dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern. Wer sich also bei einem Stimmungstief an die frische Luft begibt und sich bewegt, kann die Gedanken ablenken und die Stimmung heben. Es muss nicht zu intensiv sein. Schon ein gemütlicher Spaziergang kann Wunder wirken.

  5. Tagebuch führen: Manchmal kann es helfen, ein Tagebuch zu führen (entweder auf Papier oder digital). Wer die Symptome einer Winterdepression notiert, kann etwaige Muster erkennen. Das kann helfen zu verstehen, was die Stimmung hebt oder senkt.

  6. Voraus planen: Wer sich häufig schlecht fühlt, kann für die schwierigen Tage vorsorgen. Dazu könnte gehören, sich mit Dingen einzudecken, die man braucht, und Mahlzeiten einzufrieren, falls man keine Energie zum Kochen habt. Man kann auch darüber nachdenken, Treffen oder Veranstaltungen auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen oder entspannende Aktivitäten zu planen.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn man an einer Winterdepression leidet, bei der alle Selbsthilfemaßnahmen nicht helfen, sollte sich an den Hausarzt wenden. Es ist sehr wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen, wenn man sie braucht. Der Hausarzt kann sich die persönliche Situation ansehen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen. In der Apotheke kann man zwar bestimmte pflanzliche Antidepressiva rezeptfrei kaufen, zum Beispiel Johanniskraut, aber es wäre ratsam, auch dies zuvor mit einem Arzt zu besprechen, da auch diese Medikamente Nebenwirkungen haben.





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